
Unser Verein hat zwei Trainer, die jeweils für einen Themenbereich zuständig sind. Das reguläre historische Training sowie das historische Intensivtraining leitet Thomas, das Techniktraining sowie das Technik-Intensivtraining hingegen Anke.
Die Trainingspläne erarbeiten beide zusammen, stimmen auch die ja doch teils unterschiedlichen Trainingsformen aufeinander ab und sind auch immer da, falls einmal Fragen aufkommen.
Anke
Egal wie schlecht meine Laune auch ist,
wie traurig oder auch wütend ich bin
sobald ich den Raum betrete wo ich Tanz unterrichten darf strahle ich nicht nur äußerlich.
Tanz ist etwas, was mich nahezu mein ganzes Leben bereits begleitet, schon mit 3 Jahren habe ich Ballett Unterricht genommen, und mit den Jahren wurde meine Persönlichkeit durch die Erfahrungen als dreijähiger Pinguin auf der Bühne immer mehr verwoben. Bis heute bin ich ein Mensch der die Bühne als Tänzerin liebt, aber der Moment wo man jedoch andere sieht, wie sie tanzen was man ihnen beigebracht hat, dann bekomme ich oft eine Gänsehaut, die mit nichts zu vergleichen ist.
Ich bin Anke, am 6. 6. ’83 geboren, und habe Neuropsychologie in Maastricht studiert, inzwischen arbeite ich mit Kindern- und Jugendlichen als Psychologin. Doch neben meinem Masterstudienabschluss hat mich das Tanzen nie losgelassen, weshalb ich einen Zweitstudiengang zur Dipl. Tanzpädagogin ebenfalls erfolgreich abgeschlossen habe. Ich tanze und lehre inzwischen viele verschiedene Tanzrichtungen wie klassisches Ballett, Spitzentanz, Jazzdance, mit Elementen des Musicaldance, HipHop und Breakdance, insbesondere Modern Dance und Modern Ballett aber auch Historischen Tanz und manch anderes, was mir so begegnet. Historischer Tanz braucht viel Anatomie, viel Technik, viel Austrahlung.
In unserem Verein bin ich für den Posten des Sportwartes gewählt worden und nehme meine Aufgabe sehr ernst, wenn man andere Reden hört glaubt man fast ich sei ein Workaholic, der immer mit Leib und Herz dabei ist. Tanz das ist die Balance, alles Schwierige und unglaublich anstrengende leicht und einfach aussehen zu lassen. Dazu gehört nicht nur eine gewisse Körperhaltung sondern auch Taktgefühl, Muskelkraft und Ausdauer. Das ist es was andere, die jedes Mal wieder gerne zu den Technikstunden kommen, scherzhaft als „Quälerei“ bezeichnen. Ich weiß wie anstrengend mein Training sein kann und meist zittern mir die Muskeln mehr noch als man glauben mag, doch wenn ich dann auf den Tanzbällen nur durch bloße Präsenz erkenne, wer regelmäßig im Training bei uns ist, dann hat sich jede Muskelanspannung, und vor allem jedes mal „Oh Gott, Anke quält uns wieder!“ gelohnt.
Tanz das heißt Muskelkraft, Ausdauer, Balance, Wahrnehmung von seinem Körper, von Raum und Bewegung sowie anderer Menschen, Sicherheit, Stärke, Leichtigkeit, Vertrauen in seinen Körper und seine Person – und dieses alles soll so aussehen, als wenn es nichts wäre … das ist die Leidenschaft, die ich mit Tanz verbinde. Und wenn ich meine Leidenschaft anderen ein wenig mitgeben kann, dass sie auch jedes Mal grinsen, wenn sie Muskelkater haben und trotz der späten Stunde noch mehr tanzen wollen, ich glaube dann habe ich mein Ziel erreicht.
Abschließend ich bin stolz auf unseren Verein und freue mich über jedes „Aha!“-Erlebnis, glaube ich fast mehr als die, die genau dieses Erlebnis haben.
Thomas
Mein Weg zum Tanzen war irgendwie ein Klischee. Von der (heute Ex-)Freundin aufgefordert, einmal mitzukommen, leistete ich Folge in dem festen Entschluss, danach wenigstens mit Recht sagen zu können: „Schatz, ich hab’s ja probiert, aber es war einfach nichts für mich.“
Dieser Plan allerdings scheiterte gewaltig und zu meiner eigenen Überraschung stellte ich fest, dass es sehr wohl etwas für mich ist. Mehr als das: Heute ist das Tanzen ein zentraler Bestandteil meines Lebens und für mich auch nicht mehr wegzudenken.
Dabei wandle ich beruflich eigentlich auf anderen Pfaden. Mein Name ist Thomas, ich wurde am 16. 2. 1983 geboren und bin seit 2003 in Aachen. Hier machte ich meinen Abschluss in Germanistischer und Allgemeiner Literaturwissenschaft sowie in Philosophie und arbeite heute als Lektor, Übersetzer, Autor, Setzer und Fotograf. Somit kommt mir der historische Teil unseres Vereines natürlich von Grund auf bereits entgegen, beim Tanzen habe ich dagegen jetzt schon Jahren mit der Aufholarbeit begonnen.
Im Verein bekleide ich zunächst einmal das Amt des Schriftführers und bin in allen bürokratischen Belangen gerne Ansprechpartner. Dass der Tanzunterricht dazu kam, auch das ergab mehr durch Zufall. Doch was ich nur als Vertretung begonnen habe, wurde schnell zur Leidenschaft. Gerade das Zusammenführen historischer Überlieferungen, moderner Adaptionen, bekannter und seltener Musikeinspielungen und natürlich grundlegender Tanztheorie bereitet mir große Freude.
Es ist ein tolles Gefühl, den Verein wachsen zu sehen und zu beobachten, wie auch die Tänzer sich an ihren Aufgaben steigern. Die Einstiegshürde beim historischen Tanzen ist gering, der Raum für Verbesserungen dagegen gewaltig und das macht für mich einen klaren Reiz aus.
Und das Tanzen selbst? Zu vielschichtig, um es in kurzen Worten zu beschreiben. Tanzen ist Spaß und Erholung, Tanz ist Sport und Kunst, ist Bewegung, ist eine Form von Geselligkeit, majestätisches Schreiten, fröhliches Hüpfen, es ist gelebte Geschichte und es ist der körperliche Ausdruck tief innewohnender Gefühle.